Solche Betriebe haben sich verpflichtet, innerhalb der Vorgaben der EU-Öko-Verordnung oder der noch enger gefassten Richtlinien der Öko-Anbauverbände zu produzieren. Beides wird regelmäßig und umfassend kontrolliert.
Die Anfänge des kontrolliert biologischen Anbaus gehen bis weit ins letzte Jahrhundert zurück.
Zunächst ging es dabei um gesunde Lebensmittel aus möglichst intakten Naturkreisläufen.
“Warum Bio? Blumen ess’ ich doch nicht!” hörten wir wir oft, wenn wir auch Schnittblumen, Stauden und Gehölze mit organischer Düngung und frei von synthetischen Pflanzschutzmitteln kultiviert und angeboten haben.
Erst nach und nach setzte sich die Einsicht durch, dass jeder gärtnerische Anbau lebendige Böden, sauberes Wasser und gesunde Menschen zum Ziel haben sollte, dass Mensch und Natur zusammengedacht werden wollen.
Das Bio-Logo der EU wurde entwickelt, damit Sie darauf vertrauen können, dass die Ware, die Sie kaufen, exakt gemäß der EU-Verordnung für biologische Landwirtschaft produziert wurde. Die Verordnung beinhaltet strenge Regeln bezüglich der Kennzeichnung und Verwendung des Logos, um Irritationen bei den Konsumenten oder potenziellen Missbrauch zu verhindern:
Die Grenze von Zier -und Nutzpflanzen verschwimmt, wenn man essbare oder besser köstliche Blüten probiert.
Hosta und Taglilie, Phlox und Tagetes beispielsweise sind bekannte Zierpflanzen – und bieten allesamt sehr leckere Knospen und Blüten.
Als kulinarische Entdeckungen sind sie Würze, Dekoration und Hingucker auf dem Teller zugleich. Und das längst nicht mehr nur in der Sterneküche.
Im Anbau daheim bilden sie – z. B. mit Erdbeeren oder Kräutern gemeinsam gepflanzt – einen attraktiven Nasch-Balkon.
Dank ihrer naturnahen Aufzucht sind Bio-Zierpflanzen robust und weitgehend frei von Rückständen (allgemeine Belastungen von Wasser, Luft und Böden verschonen auch Bio-Pflanzen nicht). Bio-Gärtner:innen möchten mit ihrer Arbeit – oft auch über die Richtlinien hinaus – den “Öko-Fußabdruck” möglichst gering halten.
Das ist nicht selbstverständlich, wie Greenpeace festgestellt hat: von 2014 untersuchten Blumen und Zierpflanzen aus Gartencentern, Bau- und Supermärkten waren drei Viertel mit bienengefährdenden Pestiziden belastet. „Erfreulicherweise haben sich Baumärkte inzwischen verpflichtet, (an Privatkunden) keine bienengiftigen Pestizide mehr zu verkaufen. Außerdem verlangen viele von ihren Lieferanten, Zierpflanzen nicht mehr mit bienengiftigen Pestiziden zu produzieren“, berichtet Christiane Huxdorff von Greenpeace. Aber andere chemische Pflanzenschutzmittel kommen nach wie vor zum Einsatz.
In Zusammenarbeit mit dem BUND hat das österreichische Umweltforschungsinstitut Global 2000 im Jahr 2020 eine Studie zur Pestizidbelastung von Zierpflanzen herausgegeben:
In 91 Prozent der untersuchten Proben ( 32 von insgesamt 35 Proben) wurden Pestizide nachgewiesen. Im Durchschnitt wurden sieben Pestizide in einer Probe gefunden,
auf einer besonders stark belasteten Lobelia (Männertreu) waren sogar 19 verschiedene Pestizide nachweisbar.
Im Jahr 2023 wurde zu Muttertag eine weitere Studie von Global 2000 zur Belastung von Blumensträußen veröffentlicht. Bis zu 39 Pestizide wurden auf einzelnen Blumensträußen gefunden. Selbst der “natürliche” Blumenstrauß fiel mit 24 nachgewiesenen Pestiziden durch.