Future Days der Internationalen Staudenunion

Mit den Future Days hat die Internationale Staudenunion 2023 ein neues Format entwickelt (Quelle: Internationale Staudenunion)

Klimafreundliche Stauden

Der föga-Vorsitzende Herbert Vinken hielt Ende 2023 bei den den Future Days der Internationale Staudenunion (ISU) in Prag einen Vortrag zur Umstellung auf Bio-Anbau und präsentierte in diesem Rahmen auch die föga. Knapp 70 Gärtner:nnen ganz unterschiedlichen Alters aus 13 europäischen Ländern nahmen an der Konferenz teil. Unter anderem berichtete Petr Hanzelka von klimawandeltauglichen Pflanzen. Der Leiter der Stauden- & Gräserabteilung des Botanischen Gartens Prag wünscht sich „Perennials“, die den Namen auch wirklich verdienen, und kritisierte, dass bei der Züchtung zuletzt zu häufig „äußere“ Qualitäten einjähriger Arten in neue Sorten eingekreuzt wurden, worunter zum Beispiel die Winterhärte leide. Das sei gerade für Bio-Staudengärtner ein wichtiger Hinweis, meint Herbert Vinken. „Wir wollen durch die dauerhafte Gartenleistung unserer Pflanzen überzeugen – und mit glaubwürdigen Begriffen arbeiten.“

In einem weiteren Vortrag blickte der ehemalige Professor der Universität Sheffield James Hitchmouth in die Zukunft: beliebte Arten wie die Hortensie, die heute noch in unzähligen Londoner Vorgärten blühen, werden in zunehmend längeren Trockenphasen zu „Losern“ im Sortiment. Dafür dürften Arten aus Südeuropa Land gewinnen. Mittels sog. Städte-Analogien zeigte er sehr anschaulich, was Planer und Pflanzenverwender zukünftig erwartet: Was heute in Marrakesch gedeihe, werde in ca 20 Jahren in Paris überleben. Köln und Berlin tendierten bis 2050 zum heutigen Klima von Turin. „Wer als Gärtner überdauern will, sollte also seinen Horizont über den Betrieb hinaus erweitern“, so Vinken.