föga-Arbeitsgruppentreffen in Karlsruhe

Mitte März 2025 traf sich die föga-AG Parks, Botanische Gärten und Stadtgärtnereien in der Karlsruher Schlossgärtnerei

Karlsruher Schlossgarten ist Vorreiter bei Bio

Mitte März 2025 traf sich zum dritten Mal die föga-Arbeitsgruppe Parks, botanische Gärten und Stadtgärtnereien. Bei dem Treffen in der Karlsruher Schlossgärtnerei gab es prominenten Besuch: Gisela Splett, Staatssekretärin im baden-württembergischen Finanzministerium, begrüßte die insgesamt 28 Teilnehmenden des von der föga initiierten Treffens. Seit gut zehn Jahren wird die Schlossgärtnerei biologisch bewirtschaftet, 2021 wurde die Gärtnerei, 2023 der Botanische Garten bio-zertifiziert. Die in Karlsruhe lebende Politikerin und Fürsprecherin des Karlsruher Schlossgartens hob das bemerkenswerte Engagement der Mitarbeiter der Karlsruher Schlossgärtnerei hervor. „Mit viel intrinsischer Motivation haben die Gärtnerinnen und Gärtner den ökologischen Umstellungsprozess und die Bio-Zertifizierung angestoßen, so Splett. Hierfür dankte sie ausdrücklich Andreas Schneller, Gärtnermeister und Leiter der Schlossgärtnerei, und allen, die sich um den ökologischen Zierpflanzenbau kümmern und ihn voranbringen.

Nach der zweijährigen Umstellungsphase werden – voraussichtlich Ende 2026 oder Anfang 2027 – auch die Flächen des Karlsruher Schlossparks bio-zertifiziert sein. Damit sei Karlsruhe deutschlandweit absoluter Vorreiter, betonte Andrea Frankenberg von der föga. Vorbild für die Karlsruher Gärtner war die Heidelberger Stadtgärtnerei. „Was die Gärtner dort können, schaffen wir auch“, sagte Andreas Schneller im Rückblick. „Allerdings muss jeder seinen eigenen Weg finden. Was dort funktioniert hat, funktioniert nicht automatisch auch bei uns.“ Die eigentliche Bio-Zertifizierung sei dann reine Formsache gewesen, erläuterte der engagierte Gärtnermeister: „Denn wir haben den großen Vorteil, dass wir unsere Pflanzen nicht verkaufen. Das macht es entsprechend weniger kompliziert.“

Klaus Bongartz, langjähriger Bio-Zierpflanzenberater und föga-Ansprechpartner hob anerkennend hervor: “In den Parks finden wir noch Gärtnerinnen und Gärtner, die sich um das Wohl der einzelnen Pflanzen kümmern können, wogegen in den Produktionsgärtnereien der wirtschaftliche Druck leider den Arbeitsalltag bestimmt.“

Karlsruher Schlosspark teils als FFH-Gebiet ausgewiesen

Bereits seit mehreren Jahren sind Teile des 40 Hektar großen Schlossparks im Verbund mit dem angrenzenden Hardtwald als Fauna-Flora-Habitat-Gebiet (FFH) ausgewiesen, wie Thomas Huber, Leiter der Karlsruher Schlossgärtnerei, des Schlossgartens und des Botanischen Gartens, bei einem Rundgang durch den Schlosspark ausführte. Dort dürfen beispielsweise von Schädlingen befallene Parkbäume nicht gefällt werden. Zudem verbleibt im Herbst das Laub der Parkbäume nach dem Mulchen auf dem Rasen.

Interessante Einblicke in die drei 2018 sanierten Schauhäuser des Botanischen Gartens gewährte der Gärtner Alexander Bier und betonte: „Es ist nicht einfach, die Pflanzen in einem guten Zustand zu halten – zu unterschiedlich sind die Anforderungen der teils seltenen und sehr wertvollen Pflanzenarten aus den verschiedenen Klimazonen.“

Am Ende zeigte die Abschlussrunde mit den Teilnehmern und Veranstaltern, dass sie alle eine große Motivation und viele neue Impulse zur Anbauoptimierung mitnehmen und diese Treffen mit dem offenen Austausch sehr schätzen.