Bio-Zierpflanzen- und Kräutertagung 2024

Gut 80 Exkursionsteilnehmende begrüßten Klaus Umbach und föga-Ansprechpartner Klaus Bongartz in Heilbronn.

Positive Stimmung und inspierende Vorträge

Vielfalt wertzuschätzen – in Gärten und bei Gärtner:innen – und engagierten Austausch zu ermöglichen, das sind Kernziele der Fördergemeinschaft ökologischer Zier- und Gartenpflanzen e.V. (föga) und Antrieb, alljährlich zusammen mit der LVG und der ÖKOmene eine inhaltlich breit aufgestellte und fachlich hochinteressante Bio-Zierpflanzen- und -Kräutertagung in Heidelberg anzubieten.
Viel Input, der anschaulich aufzeigte, worauf es in Kulturführung und Vermarktung vor, während und nach einer Bio-Umstellung ankommt, erlebten die gut 130 Besucherinnen und Besucher Ende September bei der Heidelberger Tagung.
Zum Auftakt spannte Herbert Vinken als Vorsitzender der föga einen breiten Themen-bogen: mit einem Rückblick auf die Aktivitäten des Jahres, mit einem Appell, sich zeitlich begrenzt mit eigenen Ideen und Impulsen in einem erweiterten Vorstand zu engagieren, und mit einem kurzen Ausblick auf zukünftige Pflanzen-Sortimente in einer sich nicht nur klimatisch wandelnden Welt.

„Aktuell haben wir rund hundert Mitglieder und sind sehr ehrenamtsgeprägt. Ähnlich wie Bio-Pflanzen will unser Verein gesund wachsen. Dafür suchen wir engagierte grüne Köpfe und Daumen.“ Eine Mitgliederbefragung ergab eine Fülle von globalen bis lokalen Themenwünschen: Anpassung an den Klimawandel, Biologischer Pflanzenschutz, Düngung, direkte und indirekte Vermarktung.

Spannende Exkursion zum Betrieb von Klaus Umbach

Erster Höhepunkt der Tagung war die Exkursion nach Heilbronn zum Betrieb des föga-Gründungsmitglieds Klaus Umbach. „Klaus ist führend, wenn es darum geht, Neues auf die Beine zu stellen“, so die lobenden Worte des Bio-Zierpflanzenberaters und föga-Ansprechpartners Klaus Bongartz. Mit Agroforst, Mietgärten und immer wieder neuen Kulturen seien Klaus und seine Frau Doris Burger-Umbach mit ihrem eingespielten Team stets am Puls der Zeit. Im Vorjahr sind die umtriebigen Bio-Gärtner beispielsweise in den Hanf-Anbau eingestiegen. Außerdem schmiedet die Familiengärtnerei aktuell mit Verve Pläne für ein solidarisches Wohnprojekt auf einem Teil ihres  15 ha großen Geländes.

Am zweiten Tag informierten Referierende aus Praxis, Wissenschaft und Beratung in der Aula der LVG über aktuelle Themen rund um den ökologischen Zierpflanzen- und Kräuteranbau. Sie reichten von der Klimabilanz bei der Produktion von Bio-Basilikum über das fungizide Potential von sog. „Nano-Bubbles“, Sauerstoff-Nanoblasen, bis zu E-Learning-Angeboten rund um das Thema Torf-Alternativen aus dem Projekt finiTo.
Mit der Firma Stauden Peters hat ein großer Player aus dem Marktsegment des Aktionsmarketing (Lebensmittel- und Baumarkt-Ketten) den Weg in die Bio-Produktion von Stauden in Großcontainern beschritten. Klaus Peters stellte seinen Betrieb mit Standorten am Niederrhein und in Portugal vor.
Aus Sicht eines gut etablierten Direktvermarkters berichteten anschließend Inhaberin Mirja Dauchenbeck und ihr Produktionsleiter Mario Witte von Gartenwelt Dauchenbeck anschaulich, welche Chancen und Grenzen sie derzeit in Anbau und Vermarktung von Bio-Pflanzen für ihre beiden Gartencenter in Fürth sehen.

Forschung für die Praxis

Den Abschluss bildeten Berichte aus drei BÖL-finanzierten Projekten: Andrea Frankenberg von der Bioland Beratung GmbH informierte über den demnächst unter www.bio-zierpflanzen.info zugänglichen „Leitfaden BioZier“. Er beschreibt detailliert Bio-Anbau-Prozesse unterschiedlichster Kulturen und soll zur Information von Kontrollstellen, Händlern, produzierenden Bio-Betrieben und umstellungsinteressierten Betrieben dienen. Schließlich erfuhren die Besucher:innen, wie sich der Einsatz auch ungewöhnlich hoher Anteile von Premium-Komposten auf Kulturführung und Vermarktbarkeit von Kräutern und Stauden in zehn Versuchsbetrieben auswirkte. Aktuelle Ergebnisse hierzu aus dem Projekt TerÖko präsentierten Jonas Buck von der Fachhochschule Erfurt und Klaus Bongartz.

Die Tagungsbeiträge können hier heruntergeladen werden.