Eine Gärtnerei auf Bio umzustellen, ist ein wichtiger und weitreichender Schritt, der gut geplant sein will. Vor der Entscheidung gilt es, die betriebliche Situation sorgfältig zu analysieren. Beraterinnen und Berater können hierbei helfen.
Beratung für eine Umstellung leisten Landwirtschaftskammern und Bio-Anbauverbände. Dort gibt es Expert:innen, die Sie bei der Bio-Umstellung und der anschließenden Weiterentwicklung Ihres Betriebs begleiten. Auch einige freie Berater:innen haben sich auf diesen Bereich spezialisiert.
Zunächst stellen Betriebe auf den rechtlich einheitlichen „EU-Bio“- Basis-Standard um. Zeitgleich oder später können sie zusätzlich einem Öko-Anbauverband beitreten. Die Verbandsrichtlinien sind umfangreicher und meist strenger als das, was der Gesetzgeber vorschreibt. Wer die Richtlinien eines der Verbände einhält, darf dessen Logo in seiner Selbstdarstellung und Vermarktung offensiv nutzen. Zudem kann man auf die Netzwerke der gut strukturierten Vereine zurückzugreifen.
In Deutschland gibt es derzeit zehn Anbauverbände. Alle sind privatrechtliche Vereine mit eigenen Schwerpunkten, die sich in den jeweiligen Verbandsrichtlinien widerspiegeln. Landwirtschaft und Gemüsebau nehmen bei allen zentrale Positionen ein. Die Verbände unterscheiden sich hinsichtlich ihres Bekanntheitsgrads, ihrer Mitgliederzahl und der Produktionsbereiche, in denen sie zusätzlich aktiv sind: Für den Bio-Topfpflanzen-Anbau (mit Zierpflanzen, Stauden, Kräutern, Gehölzen, Schnittblumen und Weihnachtsbäumen) engagieren sich vor allem die Verbände Bioland, Naturland und Demeter.
Wer sich für die Mitgliedschaft bei Bioland, Demeter, Naturland oder einem anderen Anbauverband entscheidet, sollte vorab folgende Fragen klären: Welcher Verband passt am besten zu mir? Wie lassen sich die Verbandsrichtlinien auf meinem Betrieb umsetzen? In welchen Bereichen gehen die verbandlichen Anforderungen über die gesetzlichen Auflagen des EU-Öko-Landbaus hinaus? Zu all diesen Fragen informieren die Beratungskräfte der Öko-Anbauverbände.
Wer Zierpflanzen ökologisch anbaut und als Bio-Ware kennzeichnen will, muss seinen Betrieb mindestens gemäß der EU-Öko Verordnung 2018/848 bewirtschaften. Das wird regelmäßig von Öko-Kontrollstellen überprüft. Bei den Kontrollstellen finden Sie Ansprechpartner für alle Fragen rund um die Organisation und Durchführung der Öko-Kontrolle und Bio-Zertifizierung.
Die Kontrollstellen in Deutschland sind private Unternehmen, die von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) zugelassen werden und von den Kontrollbehörden der Bundesländer überwacht werden.
Die Bundesländer fördern in unterschiedlicher Weise finanziell die Umstellung auf den ökologischen Landbau und die Beibehaltung dieser Bewirtschaftungsform. Je nach Bundesland unterscheidet sich nicht nur die Höhe der bezahlten Prämien, sondern auch, welche Behörde mit der Bewilligung und Auszahlung der Förderung betraut ist.
Die Umstellung auf den Bio-Zierpflanzenbau wird bisher nur in wenigen Bundesländern gefördert.