Beim Anbau von Bio-Topfkräutern in torfreduzierten Substraten sind häufig Pflanzenschäden zu beobachten: in Form von Keimhemmungen und chlorotischen und nekrotischen Keimblättern, einhergehend mit einem verminderten Pflanzenwachstum. Die Ursachen dieser Pflanzenschäden sind bislang nicht bekannt. Genau hier setzt das Forschungsprojekt “Identifikation der Ursache von Pflanzenschäden im biologischen Anbau von Topfkräutern sowie Erarbeitung von wirksamen Vermeidungsstrategien und Gegenmaßnahmen“. Das Projekt wird von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, dem Julius-Kühn-Institut und der Substratfirma Klasmann-Deilmann durchgeführt und durch die Agentur für nachwachsende Rohstoffe gefördert.
Substratuntersuchungen haben bereits ergeben, dass das Schadbild mit auffallend hohen Ammoniumstickstoff-Gehalten einhergeht. Allerdings spricht einiges dafür, dass nicht der Ammoniumstickstoff die Schäden verursacht, sondern auf eine gestörte Mikrobiologie hinweist. Auslöser sind womöglich Stoffwechselprodukte von Mikroorganismen, welche die Nitrifikanten hemmen und zugleich toxisch auf die Pflanzen wirken. Als potentielle Verursacher kommen Vertreter verschiedener Bakterien- oder Pilzgattungen wie Streptomyces, Alternaria oder Aspergillus in Frage, die beim Abbau organischer Substanzen eine wichtige Rolle spielen und unter anderem verschiedene Antibiotika sowie herbizid oder insektizid wirkende Verbindungen bilden. Nach Identifikation der Schadursachen sollen in dem Projekt vorbeugende Maßnahmen in den Bereicen Herstellung, Transport, Lagerung und Verwendung von torfreduzierten und organisch gedüngten Topfkräutersubstraten entwickelt werden.