TrauTopf

Regulierung von Trauermücken im ökologischen Anbau von Topfpflanzen –

Innovative Verfahren zur Abschätzung der Attraktivität von Kultursubstraten für Trauermücken und umfassende Strategien zur Bekämpfung mittels Nützlingen (TrauTopf)

Der Ersatz v­on Torf in Kultursubstraten stellt Bio-Kräuterbetriebe vor vielfältige Herausforderungen: Ersatzstoffe wie Kompost, Rindenmulch, Holzfasern oder Kokosmark steigern wie auch die organische Düngung das Risiko für einen Trauermückenbefall. Vor allem mit organischen Düngern aufgedüngte torffreie und -reduzierte Kultursubstrate locken häufig Trauermücken an. Auf der Suche nach effizienten Methoden zur Kontrolle und Bekämpfung hilft es, mehr über die Biologie der Trauermücken, ihre Gegenspieler und die für sie attraktiven Materialien zu wissen. Genau hier setzen Wissenschaftler der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und des Julius Kühn-Instituts im Projekt „TrauTopf“ (Regulierung von Trauermücken im ökologischen Anbau von Topfpflanzen – Innovative Verfahren zur Abschätzung der Attraktivität von Kultursubstraten für Trauermücken und umfassende Strategien zur Bekämpfung mittels Nützlingen) an. Das Projekt wird durch dass Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) über das Bundesprogramm Ökologischer Landbau (BÖL) gefördert.

 

Gelbtafel in einem mit Trauermücken befallenen Basilikumbestand
Quelle: LVG Heidelberg

Kultursubstrate und Nützlinge im Fokus

Zum einen geht es darum zu klären, warum manche Kultursubstrate für Trauermücken besonders attraktiv sind und andere sie kaum anziehen oder sogar vergrämen. Zur Klärung dieser Frage sollen praxisübliche Torfersatzstoffe wie Grüngutkompost, Rindenhumus und Holzfasern sowie organische Dünger auf ihre Attraktivität und ihr Reproduktionspotenzial für Trauermücken untersucht werden.
Zum Zweiten geht es darum, die direkte Bekämpfung von Trauermücken mit Nützlingen zu optimieren. Hierzu soll der Nematoden- und Milbeneinsatz auf die Eigenschaften der Substrate abgestimmt werden. Zudem soll das Potenzial neuer Nützlinge zur Trauermückenbekämpfung untersucht werden.
Durch Zusammenfügen der beiden Ansätze wollen die Forschenden der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und des Julius Kühn-Instituts Gartenbaubetrieben, Beratern sowie Produktionsfirmen von Kultursubstraten und organischen Düngern umfassende Handlungsempfehlungen an die Hand geben, um das Trauermückenproblem in den Griff zu bekommen.