Die Nachfrage nach Bio-Topfkräutern ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen und die Bio-Branche ist bestrebt, passende alternative Substrate mit weniger Torfanteil zu liefern. Aus diesem Anlass entwickelt ein Konsortium aus Wissenschaft, Beratung, Praxis und Erdenindustrie stärker torfreduzierte bis hin zu torffreien Substraten für die ökologische Topfkräuterproduktion.
Gefördert wird das Projekt „Torfreduzierte und Torffreie Substrate für den Ökologischen Kräuterbetrieb – Erprobung, Optimierung und Wissenstransfer“ (TerÖko) über das Bundesprogramm Ökologischer Landbau (BÖL). Projektpartner sind die Bioland Beratung GmbH, die Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für den Gartenbau (LVG) Heidelberg, die Fachhochschule Erfurt, die Universität Kassel/Witzenhausen, das Ingenieurbüro für Sekundärrohstoffe und Abfallwirtschaft, der Anbauberater Klaus Bongartz und derzeit 14 Bio-Kräuterbetriebe im gesamten Bundesgebiet.
In Versuchen werden Substrate mit einem stärker reduzierten Torfanteil bis hin zu torffreien Substraten untersucht. „Insbesondere Kräuter, die direkt in den Topf gesät werden, stellen eine große Herausforderung an das Substrat und dessen Qualität dar“, erklärt Robert Koch von der LVG Heidelberg. Gemeinsam mit der Praxis entwickeln und erproben die Projektpartner Lösungsstrategien.
Im Rahmen von Anbauversuchen auf den Projektbetrieben und an den Versuchsstandorten Heidelberg und Erfurt soll der Topfkräuteranbau in torfreduzierten und torffreien Substraten hinsichtlich Bewässerung, Nährstoffmanagement und Pflanzenschutz optimiert werden. Begleitet werden diese Versuche durch physikalische, chemische und biologische Analysen sowie eine betriebswirtschaftliche Bewertung. Sogenannte „Shelf-live-Versuche“ zur Bewertung der Kräuterqualität bis zum Verbraucher werden durchgeführt.
Ein weiterer Teilbereich von TerÖko beschäftigt sich mit dem Substratbestandteil Kompost. Schon heute enthält fast jedes Substrat im Bio-Anbau Kompostanteile von mindestens 10 Prozent. „Hochwertiger Kompost sorgt für eine gesunde Pflanzenentwicklung und kann viele weitere Probleme im Anbau lösen. Allerdings schwanken die Qualitäten teils stark“, so Christian Bruns von der Uni Kassel/Witzenhausen. Das Projekt will deshalb die Verfügbarkeit von Premium-Komposten in Zusammenarbeit mit der Praxis, der Kompostwirtschaft, der Bundesgütegemeinschaft Kompost e. V. und weiteren Experten erhöhen. Substrate mit Premium-Komposten sollen ebenfalls auf den Betrieben und an den Versuchsstandorten getestet werden. In Kooperation mit der Bundesgütegemeinschaft Kompost wollen die Projektpartner zudem eine Güterichtlinie für diese Premium-Komposte erarbeiten.
Das Projekt TerÖko läuft mit Verlängerung noch bis Mitte 2025. Neben den Versuchen fanden bereits Workshops zu Nachhaltigkeitsaspekten der Torfersatzprodukte, zum Austausch des vorhandenen Wissens im Bereich bodenbürtige Krankheiten und Schadorganismen sowie zum Einsatz von Grüngutkomposten und deren Auswirkungen statt.
Kalibrierungsversuche zu Beginn des Projektes
Kalibrierungsversuch mit Petersilie und Basilikum in torfreduzierten/-freien Substraten(LVG Heidelberg und FH Erfurt):
Versuche Düngung
Versuche Kompost 2022
Versuche Kompost 2023
Versuche Kompost 2024
Versuche Netzmittel
Versuche Haltbarkeit (Shelf-Life)
Versuche Sonstige
Ergebnisse der Praxisversuche Anfang und Ende 2024
TerÖko wird gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des deutschen Bundestages im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau (BÖL). Die Geschäftsstelle des BÖL befindet sich in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE).